Phytotherapie

Diese Art von Medizin kann jeder anwenden, sehr viele tun es auch: Einen Kamillentee gegen Magenverstimmung zu trinken, ist bereits eine phytotherapeutische (pflanzenheilkundliche) Selbstbehandlung.

Phytotherapeutsche Mittel werden, wie der Name sagt, ausschliesslich aus Pflanzen hergestellt. Neben den verschiedenen Tee’s gibt es Tinkturen, Urtinkturen, Extrakte, Dragees, oder auch Säfte aus frischen oder getrockneten Pflanzen.

Die Pflanzenmedizin hat sich schon im Altertum bewährt und ist aus allen Kulturen bekannt. Sie basiert auf der Erfahrung, dass bestimmte Pflanzen zum Beispiel entwässernd oder krampflösend wirken. Inzwischen wurden diese Erkenntnisse mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden belegt.

Pflanzliche Präparate eignen sich vor allem

  • Zur Vorbeugung von Krankheiten (Arteriosklerose)
  • Zur Linderung von Alltagsbeschwerden (Husten, Schnupfen, Magenverstimmung)
  • Und für die Langzeitbehandlung chronischer Beschwerden (Blasenentzündungen, Zyklusstörungen, nervöse Herzbeschwerden, Rheuma, Verdauungsbeschwerden, Neigung zu depressiven Verstimmungen oder Nervosität)

Vor allem Tees eignen sich zur Selbstbehandlung. Sie sind meist ohne Rezept zu erhalten. Ein dauerhafter Erfolg stellt sich in der Regel erst ein, wenn man mindestens 3 Wochen lang kurmässig in ausreichender Dosierung Tee trinkt.

Welches Kraut wofür?

  • Bärentraubenblätter
    Bei Blasen- und Nierenbeckenentzündungen; dieser Tee wirkt desinfizierend.
  • Brennessel
    Zum Entwässern; zur unterstützenden Behandlung bei Rheuma.
  • Fenchel
    Bei Blähungen und Koliken der Verdauungsorgane, Erkältung und verschleimten Bronchien; für kleinere Kinder auch zu Beruhigung.
  • Frauenmantel
    Bei Regelschmerzen, Ausfluss, Wechseljahrbeschwerden; als unterstützende Behandlung bei Magen-Darm-Beschwerden.
  • Johanniskraut
    Bei depressiver Verstimmung (Sonne von innen), Ängsten, nervöser Unruhe.
    Als Öl bei Brandwunden, Sonnenbrand, Verstauchungen, Hexenschuss, Gicht, Gelenkschmerzen, aber auch zur Hautpflege.
  • Kamille
    Bei Blähungen, Magengeschwüren, Regelschmerzen, Hämorrhoiden;
    Als Inhalation wirken Blüten gegen Schnupfen und Nebenhöhlenentzündungen. Achtung, nicht zu oft inhalieren.
  • Kümmel
    Bei Magen- und Darmkoliken, Blähungen, krampfartigen Schmerzen der Unterleibsorgane u.a.
  • Melisse
    Bei nervösen Magen- und Darmstörungen sowie Schlafstörungen
  • Pfefferminz
    Bei Magenbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Erkältungen.
  • Rosmarin
    Bei niedrigem Blutdruck, Blähungen, Magen- Gallebeschwerden.
    Als Bad auch bei rheumatischen Beschwerden, Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
  • Salbei
    Bei Magen- Darmbeschwerden, Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
  • Schafgarbe
    Bei Entzündungen, Verdauungsstörungen, Leberleiden und Unterleibsschmerzen bei Frauen, die auch durch vegetative Verspannung ausgelöst werden.
  • Sonnenhut (Echinacea)
    Zur Stärkung der Abwehrkräfte, zur Vorbeugung und Linderung von Erkältungen und grippalen Infekten; bei Grippe und anderen Infektionskrankheiten.